Lesen und der Umgang mit Sprache beginnt schon viel früher als in der Schule. Über das Reden der Mutter bekommt das Ungeborene bereits erstes „Wissen“ über die spätere Sprache, die es sprechen wird. Im Babyalter ist das ständige Sprechen mit dem Kind enorm wichtig. Im Fragealter explodiert der Wortschatz der Kinder – am Ende des 2. Lebensjahres umfasst er 50 Wörter, im 3. Lebensjahr rund 1000 Wörter, zu Schuleintritt rund 2500 Wörter.
Außerdem sind viele Kinder zu Schuleintritt schon mit Büchern vertraut - Bücher zum Anfassen, Anschauen, Vorlesen und schließlich später zum Selberlesen.
Das Buch wird zum Vergnügen, es steht für „Zeit mit der Bezugsperson“! Durch das Zuhören und Zusehen lernen Kinder aber nicht nur Wörter und Sprache, sie lernen genau hinzusehen und hinzuhören. Beim Vorlesen erkennen sie Laute (Buchstaben) und häufige Lautverbindungen (Silben), sie erfassen die Grammatik der Sprache unbewusst. Das Kind freut sich über Rhythmus und Klang der Sprache – zum Beispiel beim Hören von Reimen und Versen.
Beim Schuleintritt wird an diese unterschiedlichen Vorerfahrungen der Kinder angeknüpft:
Die phonologische Bewusstheit – dazu gehören Reime finden, Reime erkennen, Wörter silbieren, Laute heraushören und zusammenführen – ist eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Lese- und Schreiblern-prozess.